Noch ein toller Liebesroman: „Koller“ von Annika Büsing

Sie hat es wieder geschafft: nach „Nordstadt“, dem Liebesroman um eine Bademeisterin, erzählt Annika Büsing wieder eine Liebesgeschichte, die an Rauheit kaum zu übertreffen ist und doch gleichzeitig so liebevoll bleibt. Erst nach etlichen Seiten wird deutlich, dass es sich bei Chris um einen jungen, etwas verdrucksten, jungen Mann handelt, der uns von seinem Zusammenprall …

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Eine literarisches Kleinod: „Oben Erde, unten Himmel“ von Milena Michiko Flašar

Der neue Roman der deutsch-österreichischen Autorin Milena Michiko Flašar ist ein Wunder an Zugewandtheit und gegenseitiger Achtung. „Alleinstehend. Mit Hamster“, so beschreibt sich die junge Frau vom Land, Suzu Takada, selbst. Scharf, fast unbarmherzig analysiert die Protagonistin, nun in einer anonymen Großstadt lebend, nicht nur die japanische Gesellschaft, sondern auch sich selbst. Suzu, die ihren …

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„Das Lamm“ – ein berückend schöner Roman

Jannie Regnerus ist eine niederländische Autorin, die in dem Buch „Das Lamm“ die Geschichte des fünfjährigen Joris erzählt, der einen Tumor bekommt. Detailliert und plastisch schildert Regnerus Mutter und Kind durch ein ganzes Jahr mit Behandlungen hindurch und verfolgt die Entwicklung, die nicht nur Joris durchmacht, sondern auch Clarissa: ganz allmählich verliert sie den Blick …

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Kristina Hauff: In blaukalter Tiefe

Ein echter Pageturner mit Tiefe: der neue Roman von Kristina Hauff. Zwei Paare, von vornherein als sehr ungleich erkennbar, gehen auf eine Segeltour in den schwedischen Schären. Mit an Bord ist der undurchsichtige Skipper Eric, der scheinbar ein eigenes Süppchen kocht. Der Staranwalt Andreas geriert sich als der große Macher, seine Frau Caroline wird als …

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Überraschend: Julia Schoch „Das Liebespaar des Jahrhunderts“

Julia Schoch lässt eine Ich-Erzählerin von ihrer Liebesbeziehung berichten, die in den Neunzigern irgendwo im Osten ihren Anfang nimmt. Beginnend mit dem Satz „Im Grunde ist es ganz einfach: Ich verlasse dich.“ erschafft sie das Portrait einer großen Liebe, die im Alltag Federn lässt. Spannend dabei ist, dass der Roman aus vielen kleinen Szenen besteht, …

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Komplex und begeisternd: „Die geheimste Erinnerung der Menschen“ von Mohamed Mbougar Sarr

Den Prix Goncourt erhielt der im Senegal aufgewachsene Autor Mohamed Mbougar Sarr für diesen unglaublichen, bildungsgesättigten, reflektierenden Roman. Ich bin vollkommen eingenommen von diesem Werk, dass es der Leserin und dem Leser nicht unbedingt leicht macht, dafür aber so viele beeindruckende „Stellen“ enthält, dass ich das Buch eigentlich direkt noch ein zweites Mal lesen müsste. …

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Suggestiv: „Die Inkommensurablen“ von Raphaela Edelbauer

Ein volles Thementableau präsentiert Raphaela Edelbauer in ihrem neuen Roman „Die Inkommensurablen“. Dieser mathematische Begriff beschreibt ein rationales Phänomen, bei dem verschiedenen Längen nicht zueinander passen, also inkommensurabel sind. Im Roman sind viele Themen, einige Situationen und letztlich auch unsere drei befreundeten jungen Menschen, Adam, Klara und Hans, zur Welt und zueinander inkommensurabel. Fulminant und …

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Der neue Roman von Juli Zeh und Simon Urban: Debattenbuch, Aufruf, Bestandsaufnahme?

So ein spannendes Buch! Der Austausch zwischen der brandenburgischen Bäuerin Theresa und dem urbanen, woken und hippen stellvertretenden Chefredakteur von der Hamburger Zeitung „Der Bote“, Stefan, erspart uns kein aktuelles Debattenthema. Theresa und Stefan haben sich nach 20 Jahren Pause (gemeinsames Studium in Münster) wiedergetroffen und begonnen, sich zu schreiben. Die Beiden debattieren ihre Themen …

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Aus Sicht der Kinder: „Die Überlebenden“ von Alex Schulman

Dieser Roman erzählt auf unspektakuläre Weise von einer dysfunktionalen Familie irgendwo in Schweden. Die drei Brüder treffen sich nach dem Tod der Mutter im alten Sommerhaus der Familie wieder und versuchen, die Wunden der Verganganheit zu heilen. Reden war nichts, was sie in der Familie gelernt hätten und die Traumata aus der Vergangenheit sind nichts, …

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