Szczepan Twardoch, Demut – ein Roman wie ein üppiges Gemälde

Alois Pokora ist der erste in seiner von Gewalt geprägten Familie, der eine Schulbildung ermöglicht bekommt, der Pfarrer setzt sich für ihn ein. Doch die Entwurzelung durch dieses neue Leben, das er in jungen Jahren durch den dafür notwendigen Internatsaufenthalt erfährt, ist so gravierend, dass sein weiteres Leben von der Unfähigkeit zur Konstanz und den …

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Charlotte McConaghy, Wo die Wölfe sind

Charlotte McConaghy kennen sicherlich einige von Ihrem Buch „Zugvögel“, in dem die Autorin ökologische Fragen mit einer Liebesgeschichte verwebt – ein sehr gelungenes Buch mit düsterem Hintergrund. Das neue Buch „Wo die Wölfe sind“ kommt ohne den dystopischen Charakter aus und ich finde es insgesamt noch gelungener! Der Roman spielt im schottischen Hochland, wo Inti …

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Spannend: Atlas des Unsichtbaren

Ein toller Atlas in kleinerem Format ist jüngst bei Hanser erschienen. Es werden Karten und Graphiken versammelt, die unseren Blick auf die Welt erweitern und Dinge, von denen wir nichts oder kaum etwas wußten, sichtbar gemacht. Beispielsweise die „Lichtverschmutzung“, unter denen die Natur ja zunehmend leidet. Hier wird deutlich, dass es dieses Problem beispielsweise in …

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Familiengeschichte – Familie?

Ja, dieser Roman ist eine Familiengeschichte, aber die Stimmen der sechs Mitglieder sind so unterschiedlich in dem, was sie wahrnehmen und wie sie sich fühlen innerhalb ihrer Verwandtschaft, dass sich die Frage stellt: will jemand so eine Familie? Die Antwort ist vielschichtig und natürlich stellt sich diese Frage auch nur theoretisch. Der Roman „Dschinns“ schildert …

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Jakob Hein, Der Hypnotiseur – die letzten Jahre der DDR aus überraschendem Blickwinkel

Jakob Hein erzählt in diesem Buch von einem jungen Mann, der den alten Bauernhof der Großmutter erbt und dort, in Ermangelung einer sonstigen Einnahmequelle, eine Fertigkeit perfektioniert, die er aus seinem abgebrochenen Psychologiestudium mitgebracht hat: Micha bietet an, unter Hypnose eine Reise zu erleben. Natürlich werden es Westreisen, denn den Westen kann zu diesem Zeitpunkt, …

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Das besondere Buch: „Tell“ von Joachim B. Schmidt

Eine positive Überraschung war für mich die Lektüre des neuen Romans von Joachim B. Schmidt, „Tell“. Schmidt ist der Autor des ebenfalls sehr besonderen Romans „Kalman“, in dem ein junger Mann auf Island die Hauptrolle spielt, der als selbsternannter Sheriff eines kleinen Dorfes den Überblick behält und nebenbei einen Mordfall auflöst. In „Tell“ erfahren wir …

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In der Psychiatrie: Tove Ditlevsens Roman „Gesichter“

Die ersten drei autofiktionalen Romane Ditlevsen sind 2021 als „Kopenhagen-Trilogie“ neu erschienen und waren einfach grandios. Während „Kindheit“ auch noch heitere Momente enthielt, war „Abhängigkeit“ schon schwerer auszuhalten. „Gesichter“ toppt auch dieses Buch und man sollte es nur lesen, wenn die seelische Verfassung das zulässt. Die fiktive Autorin, Lise Mundus, unternimmt einen Selbstmordversuch und liefert …

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„Das Seidenraupenzimmer“ von Murata Sayaka – krasses Buch

Dieses Buch der Autorin von „Die Ladenhüterin“ muss mit einer Triggerwarnung versehen werden, denn es geht (am Rande) auch um einen Missbrauchsfall. Eigentlich ist aber die ganze Kindheit von Natsuki ein einziger Misssbrauch, der aber durch die japanisch unaufgeregte Sprache der Autorin zunächst nicht in der Heftigkeit wirkt, der dem Geschehen innewohnt. Erst so langsam …

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Evie Wyld, Die Frauen – ein Schauerroman mit Inhalt

So ein mitreißendes Buch hatte ich lange nicht auf dem Nachttisch liegen. Auf drei Zeitebenen erzählt Wyld von den Frauen, die in New Berwick leben oder lebten, einem Ort am wilden schottischen Meer. Die Beziehungen zwischen Schwestern, Müttern und Töchtern und Freundinnen bilden die Folie, hinter der sich die Grausamkeiten der jeweils anderen Zeitebenen in …

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