Der Sommerschmöker: Kristina Pfister, Ein unendlich kurzer Sommer

Ein herrliches Sommerbuch ist dieser Roman von Kristina Pfister, in dem alles vorkommt, was guttut: Liebe, Lösungen, Zukunft und Klärung des Vergangenen, Mut und Tatkraft, Schwimmen und Sonne, Lagerfeuer und ein rundum gutes Ende. Und das alles auf einem Campingplatz, der sich von ganz alleine zu einem energetischen Zentrum entwickelt, wo die Menschen frei und uneingegrenzt dem Leben Freude abgewinnen können.
Lale flüchtet nach dem Tod ihres Bruders aus ihrem wohlgeordneten Leben und landet auf dem Campingplatz irgendwo im Norden Deutschlands an einem See. Sie dient dem brummeligen Betreiber des Platzes, Gustav, ihre Hilfe an und macht sein Leben etwas schöner und fröhlicher. Gustav ist schwer krank, was er aber niemanden wissen lässt außer Monika, die ihn versorgt- Monikas Sohn Flo, gezeichnet durch eine Polio-Erkrankung, leidet unter der engen Aufsicht seiner Mutter und findet in Christophe einen Verbündeten. Christophe reist aus Réunion an, seine Mutter ist verstorben und er hat in ihrem Nachlass einen Brief gefunden, der ihm sagt, dass sein wirklicher Vater eben jener Gustav ist.
Diese Truppe, ergänzt um einen alten Freund Gustavs, verbringt den Sommer am See, der mit allem aufwartet, was gut tut, obwohl es teilweise wirklich um tiefgehende Fragen geht. Dadurch ist der Roman nicht platt und nichtssagend, erspart der Lesenden aber so profane Themen wie Geldmangel oder unnötig schlechtes Wetter. Und gut geschrieben ist das Buch auch noch, obwohl es durchaus kitschverdächtige Momente gibt.
Macht aber nichts. Ist ja Sommer.

Kristina Pfister, Ein unendlich kurzer Sommer, Fischer Verlag, 16 Euro