Frauen unterwegs: ein besonderes Buch von Marie Malcovati

„Als hätte jemals ein Vogel verlangt, dass man ihm ein Haus baut“ – schon der Titel verrät, dass es sich hier um einen etwas anderen Roman handelt. Es beginnt damit, dass sich ein Mann im Wald von Käferlarven und der Wachstumsschicht aus Fichtenstämmen ernährt. Warum nur? Die bildhafte Sprache erzeugt Spannung und Faszination und durchzieht …

Weiter lesen …

Lisa Quentin, Ein völlig anderes Leben- herrlicher Schmöker mit Inhalt

Lisa Quentin ist eine Lübecker Autorin, auf deren Debütroman ich durch eine Kundin aufmerksam wurde. Und es hat sich gelohnt. Quentin erzählt die Geschichte der 32-jährigen Jule, die viel in einer Werbeagentur arbeitet und sich die einsamen Abende mit Alkohol und wechselnden Bekanntschaften um die Ohren schlägt. Sie kümmert sich sehr um ihre Mutter Anke, …

Weiter lesen …

Szczepan Twardoch, Demut – ein Roman wie ein üppiges Gemälde

Alois Pokora ist der erste in seiner von Gewalt geprägten Familie, der eine Schulbildung ermöglicht bekommt, der Pfarrer setzt sich für ihn ein. Doch die Entwurzelung durch dieses neue Leben, das er in jungen Jahren durch den dafür notwendigen Internatsaufenthalt erfährt, ist so gravierend, dass sein weiteres Leben von der Unfähigkeit zur Konstanz und den …

Weiter lesen …

Charlotte McConaghy, Wo die Wölfe sind

Charlotte McConaghy kennen sicherlich einige von Ihrem Buch „Zugvögel“, in dem die Autorin ökologische Fragen mit einer Liebesgeschichte verwebt – ein sehr gelungenes Buch mit düsterem Hintergrund. Das neue Buch „Wo die Wölfe sind“ kommt ohne den dystopischen Charakter aus und ich finde es insgesamt noch gelungener! Der Roman spielt im schottischen Hochland, wo Inti …

Weiter lesen …

Spannend: Atlas des Unsichtbaren

Ein toller Atlas in kleinerem Format ist jüngst bei Hanser erschienen. Es werden Karten und Graphiken versammelt, die unseren Blick auf die Welt erweitern und Dinge, von denen wir nichts oder kaum etwas wußten, sichtbar gemacht. Beispielsweise die „Lichtverschmutzung“, unter denen die Natur ja zunehmend leidet. Hier wird deutlich, dass es dieses Problem beispielsweise in …

Weiter lesen …

Familiengeschichte – Familie?

Ja, dieser Roman ist eine Familiengeschichte, aber die Stimmen der sechs Mitglieder sind so unterschiedlich in dem, was sie wahrnehmen und wie sie sich fühlen innerhalb ihrer Verwandtschaft, dass sich die Frage stellt: will jemand so eine Familie? Die Antwort ist vielschichtig und natürlich stellt sich diese Frage auch nur theoretisch. Der Roman „Dschinns“ schildert …

Weiter lesen …

Jakob Hein, Der Hypnotiseur – die letzten Jahre der DDR aus überraschendem Blickwinkel

Jakob Hein erzählt in diesem Buch von einem jungen Mann, der den alten Bauernhof der Großmutter erbt und dort, in Ermangelung einer sonstigen Einnahmequelle, eine Fertigkeit perfektioniert, die er aus seinem abgebrochenen Psychologiestudium mitgebracht hat: Micha bietet an, unter Hypnose eine Reise zu erleben. Natürlich werden es Westreisen, denn den Westen kann zu diesem Zeitpunkt, …

Weiter lesen …

Das besondere Buch: „Tell“ von Joachim B. Schmidt

Eine positive Überraschung war für mich die Lektüre des neuen Romans von Joachim B. Schmidt, „Tell“. Schmidt ist der Autor des ebenfalls sehr besonderen Romans „Kalman“, in dem ein junger Mann auf Island die Hauptrolle spielt, der als selbsternannter Sheriff eines kleinen Dorfes den Überblick behält und nebenbei einen Mordfall auflöst. In „Tell“ erfahren wir …

Weiter lesen …

In der Psychiatrie: Tove Ditlevsens Roman „Gesichter“

Die ersten drei autofiktionalen Romane Ditlevsen sind 2021 als „Kopenhagen-Trilogie“ neu erschienen und waren einfach grandios. Während „Kindheit“ auch noch heitere Momente enthielt, war „Abhängigkeit“ schon schwerer auszuhalten. „Gesichter“ toppt auch dieses Buch und man sollte es nur lesen, wenn die seelische Verfassung das zulässt. Die fiktive Autorin, Lise Mundus, unternimmt einen Selbstmordversuch und liefert …

Weiter lesen …