Annie Ernaux „Das Ereignis“

Die Vorfreude war riesengroß und ich wurde nicht enttäuscht. Das neue Buch von Annie Ernaux ist wieder ein ganz großartiges, beeindruckendes und nachwirkendes Leseerlebnis. Ernaux schildert in diesem Text ihre eigene Abtreibung im Frankreich der 1960er Jahre. Sie nutzt dabei Fotografien und Tagebücher, um dem Erleben in dieser Zeit so nah wie möglich zu kommen. …

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Shumona Sinha, Das Russische Testament

Tania wächst in den 1980er Jahren in Kalkutta auf. Ihren russischen Vornamen hat sie von ihrem Vater, der eine kleine Buchhandlung betreibt. Von ihrer Mutter ungeliebt und auch von ihm nicht beschützt, findet sie Zuflucht in Büchern. Im kommunistischen Westbengalen ist die russische Kultur überall, und so verschlingt Tania erst russische Kinderbücher und träumt später …

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Judith Fanto „Viktor“- packender Familienroman

Ein packender Familienroman, der auf mehreren Zeitebenen angesiedelt ist: Geertje, aus der jüdischen Familie Rosenbaum stammend, beginnt Mitte der 1990er Jahre ein Studium in Nimwegen. Lange schon spürt sie, dass sie sich selbst noch nicht richtig kennt und eigentlich auch nicht weiß, wo genau sie eigentlich hin gehört. Wien in den Jahren zwischen 1914 und …

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Prosas Abendbrot ist wieder da!! Neue Termine

Endlich: wir sind überglücklich, dass die Bestimmungen für Kulturveranstaltungen uns wieder ermöglichen, das beliebte „Prosa Abendbrot“ anzubieten. Diese einstündige Veranstaltung beinhaltet eine vegetarische „Stulle“ in Begleitung von Wein und Wasser sowie die Vorstellung von drei- vier Neuerscheinungen, aus denen auch kleine Auszüge gelesen werden. Neue Termine sind: Mittwoch, 27. Oktober 2021 Freitag, 19. November 2021 …

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Intelligentes Lesevergnügen

Ein Buch mit vielen Überraschungen ist „Die Anomalie“ von Hervé Le Tellier. Den Prix Goncourt hat der Autor dafür bekommen – wie schön, dass ein solches, fast experimentelles Buch mit diesem Preis ausgezeichnet wurde. Le Tellier ist Vertreter der OuLiPo-Bewegung, die sich dem experimentellen Schreiben unter strikter Umgehung bekannter Formen widmet. Das hält er in …

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Dilek Güngör „Vater und ich“- nominiert für den Deutschen Buchpreis 2021

Dilek Güngör haben sicher einige schon durch ihren wunderbaren Roman „Ich bin Özlem“ kennengelernt, in dem sie sich mit dem Thema Herkunft und der Prägung durch diese auseinandersetzte. Die Widersprüchlichkeit, die sich für die Hauptfigur aus Zuschreibung und eigenem Handeln in einem identitären Raster ergibt, wird in diesem Roman überdeutlich. In ihrem neuen Buch fahren …

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Henning Ahrens „Mitgift“ – nominiert für den Deutschen Buchpreis 2021

Eigentlich ist dieser Roman ein Buch über Gewalt, die sich von Generation zu Generation vererbt. Das zeigt sich schnell, doch vordergründig überwiegt zunächst das ländliche Leben in einem niedersächsischen Ort, in dem jeder jede kennt. Die Menschen wissen übereinander Bescheid, über das Werden der Familien, alte Fehden, verlorene Lieben und aktuelle Strukturen. Das Verwobensein in …

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