Im Russland vor hundert Jahren

Ein sehr besonderer Roman ist das Buch von Yulia Marfutova „Der Himmel vor hundert Jahren„.   Erzählt wird die Geschichte eines abgelegenen Dorfes um das Jahr 1918, das von der russischen Revolution erstmal nichts mitbekommt und nur über einen geheimnisvollen Besucher ganz allmählich den Wandel der Zeit erfasst. Das Besondere ist die poetisch-leichte Sprache, mit der …

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Peter Stamm, Das Archiv der Gefühle

Lange schon bin ich Fan von Peter Stamm, dem Schweizer Autoren der kurzen, prägnanten Romane. Auch sein neues Buch hat mich, nach kurzer Anlaufphase, sehr für sich eingenommen. Erzählt wird die Geschichte eines einsamen, mittefünzigjährigen Ich-Erzählers, der ins Haus seiner Kindheit zurück gezogen ist, nachdem seine Eltern verstorben sind. Dort pflegt er auch das Archiv, …

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Suche nach dem Eigenen: Meg Mason „Was wir wollen“

Martha ist Ende dreißig, mit ihrer Jugendliebe Patrick verheiratet und hat eigentlich, von außen betrachtet, alles, was man sich nur wünschen kann: einen liebenden Ehemann, sie ist beruflich eingebunden, hat eine gute Beziehung zu ihrer Schwester. Und dennoch: Martha hat seit langem das Gefühl, das etwas mit ihr nicht stimmt, kann sie doch ihr Leben …

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Ein amerikanisches Leben – Willy Vlautin „Nacht wird es immer“

Erzählt wird von Lynette, eine Endzwanzigerin, die mit ihrem Bruder und der Mutter in einem heruntergekommenen Haus am Rande Portlands wohnt. Neben zwei Jobs versucht sie ihren Schulabschluss nachzuholen und endlich einen Platz im Leben zu finden, der sicher ist. Dazu gehört auch, das Angebot ihres Vermieters anzunehmen, das Haus, in dem sie seit Ewigkeiten …

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Julia Franck, Welten auseinander

Ein höchst interessantes Buch hat Julia Franck geschrieben. Ein Buch, das kein Roman ist und daher auch literarisch nicht mit ihren Vorgängerromanen verglichen werden sollte. Franck erzählt hier, wie auch Edgar Selge, aus der Kindheit, ihrem Aufwachsen zwischen Ost und West in äußerlich desolaten Verhältnissen, gefühlt ungeliebt und früh auf sich gestellt. Franck erzählt entlang …

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Edgar Selge, Hast Du uns endlich gefunden

DAS autobiografische Buch des Herbstes ist für mich neben Julia Francks Buch „Weit auseinander“ das Buch von Schauspieler Edgar Selge. In Kapiteln und Ausschnitten erzählt der 1948 geborene Selge aus seiner Kindheit, seinem Aufwachsen als Sohn des Gefängnisdirektors der Jugendstrafanstalt in Herford. Die Familie lebt auf dem Anstaltsgelände und lädt die Jugendlichen zu Hausmusikabenden in …

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Grandioser Schmöker: Crossroads von Jonathan Frantzen

Innerhalb weniger Tage habe ich die über 800 Seiten des neuen Romans des US-Autors Jonathan Frantzen inhaliert. Wir bewegen uns im Chicago des Jahres 1971, in einem Vorort und dort in einer sechsköpfigen Familie. Der Vater ist Pfarrer, die Mutter schmeißt den Haushalt, die vier Kinder haben ihre ganz eigenen Probleme und Gedanken. Alles wird …

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Ausflug in die Vergangenheit: Lübeck 1960-69 im Blick von Hans Kripgans

Ein wundervoller und sehr reichhaltiger Bildband mit Bildern des Haus-und Hof-Fotografen der LN, Hans Kripgans, entführt in die 1960er Jahre in Lübeck. Das macht einfach nur Freude! Hier ein paar Einblicke: Hans Kripgans, Das Auge der Lübecker Nachrichten 1960- 1969, Hrsg, Von Jan Zimmermann, Junius Verlag, 39,90 Euro

Woche der Unabhängigen Buchhandlungen

Es ist wieder soweit und das Lieblingsbuch der Unabhängigen ist auch gewählt: es ist „Der große Sommer“ von Ewald Arenz. Eine kurze Rezension lesen Sie hier https://prosa-buchladen.de/aufbruch/

Herrlich verschroben: „Quartett im Herbst“ von Barbara Pym

Barbara Pyms Romane werden im Dumont Verlag neu aufgelegt – nach „Vortreffliche Frauen“ und „In feiner Gesellschaft“ ist jahreszeitlich passend gerade das „Quartett im Herbst“ erschienen. Es geht um vier Bürokolleginnen und -Kollegen, die in einer offensichtlich kleinen Abteilung einer nicht benannten größeren Firma irgendwelche Arbeiten erledigen, von denen die Leser:innen schon mal gleich ahnen, …

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