Petra Morsbach, Justizpalast

Brandneu im Taschenbuch! Penguin 2018, 12,00 Euro

Buchempfehlung für längere Herbstabende:
„Justizpalast“ von Petra Morsbach!
Thirza Zorniger, Richterin am Landgericht München, dem Justizpalast, ist die Hauptperson dieses Romans aus dem Justizwesen. Zorniger begegnet uns als äußerst engagierte Juristin, die sich in ihre Fälle hineinkniet und auch an Wochenenden die 300- 400 Fälle, die auf ihrem Schreibtisch liegen, abarbeitet. Dabei führt sie viele Gespräche mit anderen Richtern über die Schwierigkeit, aus dem Gesetzestext Gerechtigkeit zu generieren. Wir begleiten sie durch diese Reflektionen und auch durch Teile ihres privaten Glücks und Leidens, das aber nie mehr Raum einnimmt, als sie es sich selbst erlaubt: ihr Beruf steht immer an erster Stelle. Petra Morsbach hat die vielen Fälle, von denen sie uns berichtet von zwei Richter*innen gegenlesen lassen und das merkt man dem Roman an: hier geht es um authentische Fälle, wie sie so oder ähnlich wohl Wirklichkeit sind. Der Roman ist ein Plädoyer für unseren Rechtstaat, für den Wert unseres Rechtssystems und ein Aufruf dazu, es zu schützen. Die Einblicke, die Morsbach uns durch ihre Hauptperson in die Funktionsweise von Gerichten gibt (Thirza arbeitet auch am Amtsgericht und in verschiedenen Kammern), liest sich hochspannend. Als Laiin habe ich viel mitgenommen aus diesem Roman und er hallt noch nach. Ein Buch für Menschen, die sich für unser Rechtswesen interessieren und Lust haben, den teilweise durchaus anspruchsvollen Fallbearbeitungen der Thirza Zorniger zu folgen.

Und das sagt der Verlag:
Petra Morsbachs großer Roman über Gerechtigkeit und jene, die sie schaffen sollen – realistisch und präzise, lakonisch und opulent, komisch und schonungslos

Thirza Zorniger stammt aus einer desaströsen Schauspielerehe und will für Gerechtigkeit sorgen. Sie wird Richterin im Münchner Justizpalast, doch auch hier ist die Wirklichkeit anders als die Theorie: Eine hochdifferenzierte Gerechtigkeitsmaschine muss das ganze Spektrum des Lebens verarbeiten, wobei sie sich gelegentlich verschluckt, und auch unter Richtern geht es gelegentlich zu wie in einer chaotischen Familie. „Justizpalast“ ist ein Roman über die Sehnsucht nach Gerechtigkeit, über erregte, zynische, unverschämte, verblendete, verrückte, verwirrte und verzweifelte Rechtssuchende sowie überlastete, mehr oder weniger skrupulöse, kauzige, weise, verknöcherte und leidenschaftliche Richter.

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