Immer wieder wird die seit 1888 bestehende Buchpreisbindung für verlagsneue Bücher in Frage gestellt. Zuletzt musste das bundesdeutsche Parlament 2018 darüber entscheiden, ob sie der Empfehlung der Monopolkommission auf Abschaffung der Ladenpreisbindung folgt. Das Parlament entschied sich dagegen. Zum Glück. Nur die Ladenpreisbindung ermöglicht die Existenz von Läden wie Prosa und allen anderen kleinen, unabhängigen Buchläden. Und da die Verlage ja frei die Preise festlegen, die am Markt, also in den Buchhandlungen, dann Bestand haben, bleibt die marktwirtschaftliche Preisfindung auch grundsätzlich erhalten. Es ist eben nicht messbar, wie so vieles Gute und Schöne und Wahre, worin genau das „Schutzziel“ des „Kulturgutes Buch“ besteht, dem die Preisbindung dienen soll. Sie ermöglicht aus meiner Sicht eine unglaubliche Vielfalt in Bezug auf die Menge an herrlichen Büchern als auch in Bezug auf die vielen wunderbaren, individuellen Buchläden. Nur die festen Ladenpreise ermöglichen mir, bei jeder Gelegenheit einen Streifzug durch die jeweils vorhandenen Buchhandlungen zu machen und neue Bücher zu entdecken. Diese Freude ist nicht messbar und doch sehr deutlich spürbar. Wie geht es Ihnen und Euch damit? Sicher ähnlich. Abgesehen davon, ist das deutsche Bestellwesen einzigartig und nur wegen der festen Preise möglich – heute bestellt, morgen geliefert.
Wie sich eine Abschaffung der festen Buchpreise auswirken könnte bzw. ausgewirkt hat in Ländern, die sie nicht mehr haben, lesen Sie in folgendem, sehr differenzierten Artikel der Zeitschrift „Brand eins“.https://www.brandeins.de/magazine/brand-eins-wirtschaftsmagazin/2020/leistung/die-buchpreisbindung-abgeschafft-wuerde?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE