Vielfältig: Husch Josten „Die Gleichzeitigkeit der Dinge“

Da bin ich doch auf einen Schatz gestoßen, als ich dieses Buch in die Hand bekam. Husch Josten erzählt von Sourie und Tessa, die eine scheinbar ungleiche Liebschaft anfangen – ausgehend vom Tod der Eltern Tessas. Sourie arbeitet als Pförtner in dem Altenheim, in dem Tessas Eltern kurz nacheinander verstorben sind. Sein Thema ist der Tod als das Unausweichliche und vor allem Unvorstellbare. Warum beschäftigt sich ein 27-jähriger Philosoph so beredt und belesen mit diesem Thema? Tessa, Mitte fünfzig, verheiratet und Mutter von zwei Söhnen, trifft Sourie immer wieder im Restaurant Tobelmann, das den Mittelpunkt des Romans darstellt. Langsam wird daraus etwas mehr als gedacht, aber die Liebesgeschichte steht nicht im Mittelpunkt des Romans.

Erzählt wird die ganze Geschichte um Sourie im Nachhinein von Johannes /Jean, dem das Tobelmann in letzter Generation gehört. Auch dies, dass ausgerechnet Johannes die Geschichte von Sourie aufschreibt, erklärt sich erst im Laufe des Buches, das eben damit glänzt, sich interessant zu entwickeln, Leben, Liebe und vor allem den Tod aus vielerlei Sicht zu betrachten.

Auch das Ende des Buches hält noch einmal eine unvorhersehbare Wendung bereit.

Ein nachhallendes Buch, das durchaus die eigenen Gedanken zum Thema Tod bereichert.

Husch Josten „Die Gleichzeitigkeit der Dinge“, Berlin Verlag, 22 Euro