Martha ist Ende dreißig, mit ihrer Jugendliebe Patrick verheiratet und hat eigentlich, von außen betrachtet, alles, was man sich nur wünschen kann: einen liebenden Ehemann, sie ist beruflich eingebunden, hat eine gute Beziehung zu ihrer Schwester. Und dennoch: Martha hat seit langem das Gefühl, das etwas mit ihr nicht stimmt, kann sie doch ihr Leben nicht so genießen und leben, wie sie es für richtig hält und auch möchte. Auch die Frage, ob Kinder schön wären, bleibt unbeantwortet schwebend im Raum. An ihrem 40. Geburtstag eskaliert die Situation und Patrick trennt sich.
Das Buch nähert sich in kleinen Schritten der Auflösung der Frage, was mit Martha los ist, an. Mason erzählt viel über Marthas unruhige Kindheit in einem Künstlerhaushalt, ihr Verhältnis zu ihrer Mutter und ihr Leben bis zur Heirat mit Patrick. Ich konnte gut nachempfinden, wie Martha sich fühlt, die Erzählweise ist klar und arbeitet die entscheidenden Szenen toll heraus. Auch Humor fehlt auf keiner Seite, die Dialoge sind schlagfertig und witzig.
Ein toller Roman, der humorvoll und doch mit aller Ernsthaftigkeit dem Thema des Titels widmet.
Der Roman ist im frauengeführten Ecco-Verlag erschienen, einem Imprint von HarperCollins. Der Verlag wirbt mit dem Slogan „Was wir lesen wollen“ – und dies halten die Frauen um Programmchefin Heide Kloth nach meiner bisherigen Lektüre ein. Die Bücher sind alle spannend, ich habe sie gerne gelesen und auch noch Vieles mitgenommen, das ich noch nicht wusste. Hier finden Sie eine Rezension zu dem Roman „Alef“https://prosa-buchladen.de/buch-mit-nachklang-alef/
Meg Mason, Was wir wollen, Übersetzung aus dem Englischen von Yasemin Dinçer, Ecco Verlag, 22 Euro