„Als Siebzehnjährige verliebt sich Beth in den schönen und klugen Gabriel. Am Ende eines leidenschaftlichen, flirrenden Sommers jedoch zerbricht ihr Glück. 13 Jahre später lebt Beth glücklich mit ihrem Mann auf einer Farm. Sie kümmern sich aufopferungsvoll um Land und Tiere und genießen ihre noch immer große Liebe. Doch dann kehrt Gabriel mit seinem Sohn Leo in das Dorf zurück und reißt alte Wunden auf. Beth hat einen Sohn verloren – damals war er so alt, wie Leo jetzt. Ihre Gefühle brechen mit Wucht über sie herein, und sie trifft eine Entscheidung, die verheerende Folgen hat. Ein Mensch wird sterben, und ein anderer wird dafür büßen. Doch wer wirklich die Schuld trägt, bleibt bis zum Schluss das große Geheimnis dieses herausragenden Romans.“
Ja, ein herzzerreißender Roman mit einer kraftvoll geschilderten Liebesgeschichte, mit viel Schmerz, aber auch viel von einem „guten Leben“. Beth lebt mit den geliebten Menschen zusammen, die für sie da sind und für die sie da ist. Eher still und ohne viele Worte betreiben sie und die Brüder Frank und Jimmy die Farm, eingegliedert in eine dörfliche Gemeinschaft. Erst nach und nach wird im Roman deutlich, welches Schicksal Frank und Beth mit dem Verlust ihres Sohnes Bobby erlitten haben, welche Geheimnisse sich hinter der durchaus echten Fassade noch verbergen. Diese erscheinen scheibchenweise nach dem Auftauchen von Gabriel, Beths Jugendliebe. Der Aufbau ist wirklich klug gewählt, die Übersetzung des Buches durch Ulrike Wasel und Klaus Timmermann wie immer sehr gelungen – die beiden haben auch „Der Gesang der Flusskrebse“ übersetzt und verstehen es, Kitsch zu vermeiden. Der schlägt bei diesem Roman am Ende allerdings doch nochmal durch, was dem Lesevergnügen und der Spannung insgesamt aber überhaupt keinen Abbruch tut.
Ein richtig guter Unterhaltungsroman.
„Wie Risse in der Erde“ von Claire Leslie Hall, Ü Ulrike Wasel und Klaus Timmermann, Piper Verlag 24 Euro