In seinem Schulroman stellt Tonio Schachinger die analoge Bildungsbürgertum-Welt der besseren Wiener Gesellschaft dem realen Leben des 15-jährigen Till gegenüber. Till hat früh seinen Vater verloren, leidet unter dem grausamen Klassenlehrer Dolinar am Marianum und flüchtet sich in die Welt des Onlinespiels „Age of Empires 2“. Hier wird er zu einem der weltbesten Spieler, was aber niemand aus seiner Umgebung weiß und seinen Lehrer natürlich auch überhaupt nicht interessieren würde.
Wie sich Till den Regeln der Schule fügt, hat mich sehr beeindruckt – er macht es so stillschweigend, klagt gar nicht besonders, schon gar nicht seiner Mutter gegenüber (was verwundert) , sondern belohnt sich mit dem Spiel, in dem er immer besser wird. Ein klassisches Beispiel des „Wegbeamens“ aus einer Welt, die in ihrer Brutalität schwer zu ertragen ist. Zum Glück hat Till auch Freunde, er ist also kein Nerd, der den Kontakt zur Welt verloren hat. Für Menschen, die selbst nicht online spielen, hält das Buch eine Menge Wissenswertes bereit und vermittelt ein erweitertes Verständnis für die Welt der Spiele.