Ich bin ja immer etwas skeptisch, wenn SchauspielerInnen Romane schreiben – aber das werde ich mir zukünftig nicht mehr gestatten. Nach Edgar Selge, Jörg Hartmann und Valery Tschlepanowa ist der erste Roman von Caroline Peters wirklich eine Empfehlung wert.
Die namenlose Ich-Erzählerin föngt bei der Beerdigung ihres Vaters an, ständig an ihre Mutter Hanna zu denken. Drei Töchter aus drei Ehen hatte Hanna und war nie gewillt, sich in die Rolle der Versorgerin drängen zu lassen. Natürlich kam sie in der Ehe mit dem Vater der Erzählerin, Bow, der als Architekt reüssierte und verlangte, dass seine Frau bestimmte Konventionen einhielt, also nicht drum herum, sich in gerwisser Weise zu fügen. Doch bleiben Bohème-Allüren an die promovierte Slawistin Hanna prägend für die drei Töchter, die sich ständig um die richtigen Erinnerungen kabbeln.
Das Buch besteht aus Szenen und Begebenheiten aus der Kindheit der Erzählerin, aus Rückgriffen in die Kindheit auch der Mutter Hanna, Großeltern fragwürdiger Moral und Aussöhnung auch mit dem, wie es gewesen ist.
Hanna ist eine spritzige, witzige, lebendige und dazu noch sehr kluge Frau, die ich gerne kennen gelernt habe.
Caroline Peters hat wirklich was drauf als Autorin, vielleicht hätte hier und da ein wenig Lektoratseingriff nicht geschadet, aber das schmälert das Leseerlebnis nicht.
Caroline Peters, „Ein anderes Leben“ , Rowohlt Verlag, 23 Euro