Finden – „Hotel Paraiso“ von Arezu Weitholz

Frieda arbeitet als Synchronsprecherin, was ihr zunehmend auf die Nerven geht und eines Tages bleibt ihr die Stimme gleich ganz weg. Ihr Freund Jonas erfährt von einem Hotel an der portugiesischen Algarve, das über den Jahreswechsel schließt und gehütet werden möchte. Frieda stimmt zu, den Job zu übernehmen und macht sich auf den Weg.

Dort angekommen erwachen in der Einsamkeit und Ruhe bei langen Spaziergängen am Atlantik Gedanken an ihre Kindheit in der niedersächsischen Provinz, wo die Eltern eine Tankstelle betrieben haben. Warum kommen diese Erinnerungen hoch?

Das Buch ist schmal, kommt mit sehr wenig Personal und „Drumherum“ aus und erkundet doch ein riesiges Thema, nämlich die Frage danach, was Heimat ist oder sein kann.  „Heimweh hat man, wenn man sich nach dem Ort sehnt, an dem man sich geborgen fühlt. Fernweh hat man, wenn man nicht weiß, wo der sein soll, dieser Ort. Fernweh ist Heimweh nach Irgendwo“ ist eine Definition, die Weitholz anbietet.

Ein stilles, ruhiges, knappes Buch, das zum Denken anregt und keine einfachen Antworten präsentiert.

Arezu Weitholz, „Hotel Paraiso“, Mare Verlag, 23 Euro