Johannes Böhme stellt seinen Debütroman „Das Unglück schreitet schnell“ vor. Basierend auf Briefen, die der verschollene erste Mann von Böhmes Großmutter dieser in den Jahren 1939 – 1943 geschrieben hat, begleiten wir einen Vertreter der Kriegsgeneration durch die Grauen des 2. Weltkrieges. Johannes Böhme hat, aufbauend auf den aus Sütterlin übersetzten Briefen, durch sehr genaue Recherche einen erschütternden Text verfasst, der das Erleben dieser Generation beim Russlandfeldzug so drastisch beschreibt und fühlbar werden lässt, dass zumindest mein Verständnis dafür, was die heimkehrenden Soldaten in die Familien getragen haben, sich stark verändert hat. Die ideologischen Haltungen bei Hermann und Anny spart Johannes Böhme ebenfalls nicht aus, denn gerade dieser Bereich wurde und wird immer noch durch Schweigen bemäntelt, wenn es um die eigenen Familienangehörigen geht. Das Thema „Traumatisierung“ hat in den letzten Jahren erheblich mehr Aufmerksamkeit bekommen- dieses Buch liefert Hintergründe dafür.
„Das Unglück schreitet schnell“ ist „Buch des Monats“ bei NDR Kultur im April, dort und online finden sich mehrere Rezensionen zum Buch und Interviews mit Johannes Böhme.
Dienstag, 28. Mai 2019, 19.00 Uhr, Prosa – Der Buchladen, Karten gibt es ab sofort für 9/7 Euro