Spannende Unterhaltung mit großen Fragen: „Die Passantin“ von Nina George

Nina George kennen viele durch ihr Buch „Das Lavendelzimmer“, der Roman war über viele Jahre ein echter Longseller. International ist sie eine der erfolgreichsten deutschsprachigen Unterhaltungsautorinnen weltweit – mit dem neuen Roman erfindet sie sich beinahe neu. 

Sie hat dafür den Verlag gewechselt und bei dem Schweizer Verlag Kein&Aber den neuen Roman veröffentlicht, der thematisch wirklich spannend ist und eine Menge interessanter Fragen aufwirft.

Es geht um eine Frau, die, extrem berühmt, eine Chance nutzt, um zu verschwinden. Endgültig und ohne Wiederkehr, für tot erklärt.  Jeanne Patou, der ihr von ihrem Mann gegebene Name als Schauspielerin, ist nicht mehr. Sie gibt sich einen neuen Namen, Nina, und lebt in Barcelona in einem „Haus der Frauen“, in dem wir viele extrem interessante Personen kennenlernen, die alle eine Geschichte haben.

Viereinhalb Jahre später trifft Nina, als Passantin eine unter Vielen, auf der La Rambla zufällig ihren Mann, an seiner Seite eine Frau, die ihrem früheren Selbst, Jeanne Patou, verblüffend ähnlich sieht. Nina spürt, das sie sich stellen muss.

Die Story, WIE Jeanne den Weg findet, für tot erklärt zu werden, ist superspannend und der ganze Roman lebt von der Schreibkunst Georges, aber auch die Themen, die sie hier aufgreift, habe es in sich und heben den Roman aus der „normalen“ Spannungsliteratur heraus: wer bin ich, wer macht mich zu dem, was ich bin, welche Rollen fülle ich aus und was macht das mit meinem innersten Kern, kenne ich den überhaupt und wer bin ich eigentlich, wenn ich meine Rolle nicht mehr habe?

Spannende Unterhaltung mit großen Fragen verknüpft, gelungen!

Nina George, „Die Passantin“, Kein&Aber Verlag, 26 Euro