Eine Familiengeschichte ganz anderer Art beschreibt die norwegische Autorin Kristin Valla. Aus Sicht der überlebenden Tochter wird das Leben erzählt, das diese mit ihrer Mutter teilt, nachdem die beiden Brüder und auch der Vater von einem Erdrutsch getötet werden. Auf dem Weg zu einer Feier, an der Tochter und Mutter aufgrund der Störrischkeit der Tochter in bezug auf die Kleidung dann doch nicht teilnehmen, werden die drei auf dem Weg von dem Erdrutsch überrascht – die Brüder werden gefunden, die Leiche des Vaters bleibt jedoch verschollen.
Als viele Jahre später auch die Mutter verstorben ist, macht sich Elin auf in das Haus über dem Fjord, um es aufzulösen. Sie begegnet ihrer Jugendliebe wieder und vor allem entdeckt sie Ungereimtheiten in der Vergangenheit ihrer Eltern. Auf der Suche nach Auflösung begibt sie sich bis nach Frankreich und kann endlich das sie begleitende Schuldgefühl loslassen.
Ein sehr spannender Roman, der recht konventionell beginnt, dann aber durch die Suche Elins eine enorme Sogkraft entwickelt. Das Ende des Buches und die Auflösung der offenen Fragen enttäuschen die aufgebaute Erwartungshaltung keinsfalls.
Kristin Valla, Das Haus über dem Fjord, aus dem Norwegischen von Gabriele Haefs, Mare Verlag 24 Euro